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  Events Corridor workshop Erstfeld 2010

Workshop "Der Gotthard-Korridor in einer alpenweiten Verkehrsstrategie? Chancen und Risiken aus Sicht regionaler Akteure"

19. November 2010, Erstfeld (CH)

Die Alpenregionen haben erkannt, dass eine langfristige Reduktion der Umweltbelastung entlang der Transitachsen nur möglich ist, wenn sie mit einer koordinierten und starken Stimme sprechen. Doch wie verträgt sich eine gemeinsame Strategie und eine Harmonisierung der Massnahmen mit den bestehenden Rahmenbedingungen in den einzelnen Regionen? Im Rahmen des iMONITRAF! Workshops für den Gotthard- Korridor am 19. November 2010 in Erstfeld (Kanton Uri) wurden die Chancen und Risiken einer gemeinsamen Vorgehensweise mit regionalen Akteuren aus Wirtschaft, Transportgewerbe, Umweltorganisationen und Politik diskutiert.

Der starke Anstieg der Verkehrsvolumen im Güter- und Personenverkehr stellt nicht nur am Gotthard-Korridor sondern auch in anderen Transitregionen eine hohe Belastung für die Umwelt und die Gesundheit der lokalen Bevölkerung dar. Daher haben sich die Alpenregionen im Projekt iMONITRAF! zusammengeschlossen, um eine gemeinsame Verkehrsstrategie für den Alpenraum zu entwickeln. Diese gemeinsame Strategie umfasst nicht nur gemeinsame Zielsetzungen, sondern auch die Harmonisierung bestehender und die Einführung neuer verkehrspolitischer Massnahmen zur Reduktion der Transitbelastungen und zur Umlagerung von der Strasse auf die Schiene.

Doch welche Chancen und Risiken ergeben sich durch diese gemeinsame Verkehrsstrategie für den Gotthard-Korridor? Und wie passen sich die gemeinsamen Massnahmen in den bestehenden Instrumentenmix der Schweizer Verlagerungspolitik ein? Diese Fragen wurden im Rahmen eines Korridor-Workshops mit Akteuren aus dem Tessin und der Zentralschweiz diskutiert. iMONITRAF! wollte damit ein Stimmungsbild zur regionalen Akzeptanz der bisher diskutierten Massnahmen erhalten. Knapp dreissig Personen aus Politik, NGOs/Verbänden, der Verwaltung und Wirtschaft nahmen am Workshop teil, wobei verhältnismässig viele Teilnehmende aus NGOs sowie aus der Verwaltung kamen.

Aus Sicht der Workshop-Teilnehmer ergeben sich für den Gotthard-Korridor sowohl durch die Übernahme erfolgreicher Massnahmen aus anderen Regionen sowie durch die Einführung eines gemeinsamen Steuerungsinstruments positive Synergien mit den bestehenden Massnahmen. So könnte die Übernahme des sektoralen Fahrverbots aus Tirol zur Verlagerung auf die Schiene beitragen. Auch die gemeinsame Einführung einer Alpentransitbörse oder einer harmonisierten Schwerverkehrsabgabe setzen Anreize für einen Verkehrsverlagerung von der Strasse auf die Schiene. Unterstützt durch Massnahmen zur Qualitätssteigerung auf der Schiene (z. B. bezüglich der Priorisierung) könnte so ein Umdenken im Transportgewerbe erreicht werden.

Damit die gemeinsamen Massnahmen ihre Stärken voll ausspielen können, sollten sie sich aus Sicht der Teilnehmer an einer klaren Zieldefinition orientieren. Das Fahrtenziel ist für die Schweiz ein transparentes Gesamtziel. Insbesondere für den Transfer auf Transitkorridore anderer Länder sollte aber ein breites Zielsystem unterstützt werden, das neben lokalen Schadstoffen auch Lärm, CO2-Emissionen und Sicherheitsaspekte berücksichtigt. Das Zielsystem sollte auf übergeordneter Ebene auch eine Vorstellung enthalten, wie die Chancen der Verkehrsverlagerung auf die Schiene von den Regionen genutzt werden können. Denn mit einer Reduktion der verkehrsbedingten Belastungen sind die Weichen für eine neue Vision zur Entwicklung der Alpenregionen gestellt.


Downloads
Programm  
Input-Papier zum Workshop: “Der Gotthard-Korridor in einer alpenweiten Verkehrsstrategie?”  
iMONITRAF! - Auf dem Weg zu einer neuen Verkehrspolitik, Niklas Joos-Widmer  
Gemeinsame Massnahmen, Helen Lückge  
Zusammenfassung